Montag, 5. Januar 2015

Wandaufbau: Wärmedämmverbundsystem / 2-schalig / monolithisch?

Gleich am Anfang stellt sich die Frage: Wie soll das Haus gebaut werden?

Dies ist meiner Meinung nach einer der wichtigsten Entscheidungen, da dies im Nachhinein nicht mehr zu verändern ist.
 
Vereinfacht gesagt gibt es bei einem Massivhaus 3 Möglichkeiten des Wandaufbaus die sich erheblich unterscheiden:
 
1.: 1- schaliger Wandaufbau
        (massive Außenwand mit Wärmedämmverbundsystem)
2.: 2-schaliger Wandaufbau
        (massive Innenschale, Dämmung, massive Außenschale)
3.: Monolithisch er Wandaufbau
        (Die Außenwand besteht aus nur einem Material)
 
Im Folgenden stelle ich die meiner Meinung nach gravierendsten Vor- und Nachteile gegenüber:
 
 
1-schaliger Wandaufbau mit Wärmedämmverbundsystem (kurz WDVS):
 
 
Vorteil:  
 
- Trennung des statischen Bauteils vom dämmenden Bauteil -> Entstehende
  Spannungen durch Trocknung mit der Folge von Rissen werden nicht auf die
  Außenhülle übertragen
- kostengünstig (sofern das Standardmaterial EPS ("Styropor") verwendet wird)
 
 
Nachteil:
 
- Dauer der Haltbarkeit unklar -> vermutl. ca. 30 Jahre
- Nach derzeitigem Stand spätere Entsorgung des EPS ("Styropor") als Sondermüll
- Wenig robuste Außenhülle des Gebäudes bei Verwendung des Standardsystems (EPS) ->    empfindlich gegen mechanische Beschädigung
 
 
2-schaliger Wandaufbau:
 
 
Vorteil:
 
- Trennung des statischen Bauteils vom dämmenden Bauteil -> Entstehende
  Spannungen durch Trocknung mit der Folge von Rissen werden nicht auf die
  Außenhülle übertragen
- Die Dämmung befindet sich geschützt zwischen zwei massiven Bauteilen
- Äußere Gestaltung sowohl mit Klinker als auch als verputze Fassade möglich.
- Hohe Masse der Innenschale (sofern Kalksandstein) und daher ideal auch für
  den sommerlichen Wärmeschutz (bleibt länger kühl).
 
Nachteil:
 
- In der Erstellung kostenintensiver, aber: aufgrund der erheblich längeren
  Lebensdauer über die Zeit wirtschaftlicher
 
 
Monolithischer Wandaufbau:
 
 
Vorteil:
 
- Gleichmäßiger Temperaturverlauf innerhalb der Konstruktion (bauphysikalisch
  optimal)
- Sofern eine spätere Verbesserung des ohnehin schon guten Dämmstandards
  erforderlich ist, kann dies problemlos außen aufgebracht werden.
- schnellere Bauzeit, da die Außenwand in einem Arbeitsgang erstellt wird.
 
 
Nachteil:
 
- das tragende Bauteil ist gleichzeitig das dämmende Bauteil. Eine sorgfältige
  Verarbeitung ist daher entscheidend. Eine nicht exakt lotrechte Wand erfordert
  z.B. enorme Ausgleichmaßnahmen bei der Erstellung des Putzes.
- Entstehende (Trocknungs-)Risse übertragen sich direkt auf die Außenhülle.
- Formsteine (z.B. Fensteranschlag, Geschossdeckenanschluß, Fensterstürze,..)
  sehr kostenintensiv.
 
 
 

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